Weggeräumt den Kot der Fledermäuse, die über dem Dachbalken einen Eingang gefunden haben. Weggeräumt das letzte Waldwesen aus Holz, Draht und roter Zunge von der Schnitzeljagd einst im Februar. Weggeräumt Staub und einen rostigen Schlüssel von den Fliesen. Das Sofa, neu auf dem Balkon, habe ich dann mit Tolstoj eingeweiht. Das kann natürlich nur der Anfang gewesen sein.
„We were talking – about the space between us all“, an einer Stelle hängt die Platte, Henry the Horse galoppiert, bis ich die Nadel anhebe, ein Hi-Hat läuft auf der Zeitachse rückwärts, niemals hatte Ringo Starr das Schlagzeug live so spielen können, wie wir es hören, ein Mückenstich juckt, nur Minuten nach dem Angriff. „Du willst es scharf?“, hatte der Koch heute gefragt und mir eine tückische Chilischote auf den Teller gelegt, zu dritt haben wir sie nicht geschafft, denn sie war die vegetabile Hölle. Wenn nur die Müdigkeit nicht immer wäre, wie das nur juckt, solch ein kleines Tier. Der Tag erlischt hinter den Eschen, es verströmt die Nacht über der Welt, und ich weiß nicht, ist es Anfang oder Ende.
Anfang oder Ende? Who cares? Explore the space in between …
Danke für die Lesefreude!
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Ein wunderbarer Kommentar! Danke dir dafür.
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Gerne 😀
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Meine Güte, was für ein wundervoller Herztext sich da verströmt … er wird mich durch die Seelennacht heute begleiten … hab Dank dafür und viele ganz liebe Grüsse an Dich!
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Ich hoffe, deine Seelennacht ist längst zum Lichttag geworden. Sei sehr herzlich gegrüßt!
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Wenn das kein Anfang ist: Unter dem Dach wohnen Fledermäuse, auf dem Balkon lädt ein Sofa zum Schmökern – und wer weiß, zu welchem Schatz der rostige Schlüssel Zugang verschafft…
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Wenn das kein Anfang ist … Schön gesagt, liebe Maren!
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Es läuft bei Dir.
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Das kann ich nur prima finden …
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Der Tag erlischt, die Nacht verströmt sich über die welt. Ach. Sehr schön.
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Danke dir.
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Immer Ende, und Anfang immer. Wenn es nicht im Kreis geht, hängt’s.
Schön.
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Sie treffen’s einfach. Immer wieder.
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>>Jetzt und in allen Zeitenkreisen<< wird in manchen Zusammenhängen gesprochen. Da, wo diese Formulierung ursprünglich gesprochen worden ist, ist sie längst vergessen.
Und wenn einem Gedanken wie die Ihren aufleuchten während ein Hi-Hat auf der Zeitachse rückwärts läuft, Tolstoi bewacht von Fledermäusen auf einem Sofa Ruhe findet, dann ist ein Mensch zwischen Ende und Anfang in seinem Sein, in Harmonie mit sich selbst.
Schönen Dank für die Szenen und herzliche Grüsse,
Herr Ärmel
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Das, „dann ist ein Mensch zwischen Ende und Anfang in seinem Sein“, lieber Herr Ärmel, haben Sie wunderbar gesagt.
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Kleiner, feiner Text, der mich prompt dazu bringt, die Einstürzenden Neubauten aufzulegen, wegen „…ende Neu…“ im Namen, wie Blixa Bargeld einst selbst interpretierte.
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Danke dir, das ist eine schöne Rückmeldung: Mir gefällt es, wenn ein Text (muss nicht meiner sein) dazu anregt, ein bestimmtes Musikstück zu hören.
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