Der Kontrapunkt des kleinen Glücks

Der Kopf zerstört wieder einmal nach der Woche, das Wetter – in der Früh noch sonnig – verspricht kalten Wind, Schnee und Regen. Nicht das, was einen hinauslockt zu fünf, sechs Stunden Fußmarsch, nach denen ich mich sehne.

*

Die Einladung der selten gesehenen Nachbarn zum Mittagessen.

Die Heiterkeit des jungen Mannes, der sich, seit morgendunkler Stunde tätig, auf dem Marktstand des heimischen Biogärtners ein Taschengeld dazuverdient.

Die Freundlichkeit des Baristas, der sein Tun ganz offensichtlich liebt.

Die Herzlichkeit der beiden Damen im dörflichen Bioladen. Arbeit und Sorgen haben sie genug, aber jeder Einkauf ist hier echte Begegnung.

Der Frohsinn der Kundin, die auf die Frage „Du bist zu Fuß da? Ist der Korb nicht zu schwer?“ in ihrem Dialekt antwortet: „Ach, das geht gut. Und wenn er zu schwer wird, stell ich ihn eben ab und schaue mich ein bisschen um.“

Und der Tag hat erst angefangen.

*

Der Himmel zieht zu, die Schlechtwetterfront rollt heran, begräbt alles unter sich. Der Kopf lichtet sich.

P.S. Weil es bei Herrn Ärmel und Frau Lakritze eben um das Glück ging.

10 Gedanken zu „Der Kontrapunkt des kleinen Glücks

  1. lieberlebenblog

    Eben habe ich in Ullis Blog (cafeweltenall) kommentiert, wie einfach es doch ist, Feude zu geben und zu empfinden, wenn man nur mit offenen Augen und offenem Herzen durch‘s Leben geht … dein heutiger Beitrag illustriert das bestens. Da kann es licht werden, nicht nur im Kopf.
    Ich wünsche dir ein schönes, helles Wochenende!
    Silke

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  2. Herr Ärmel

    Ihrer Bitte nach einem kontrapunktischen Beitrag komme ich derzeit konstruktiv nach. Es wird jedoch noch einige Tage dauern, da ich momentan keinen Zugriff auf meine Photographien habe.

    Ich sende Ihnen sonnige Grüsse in südlichere Gefilde, Ihr Herr Ärmel

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