Heute Nacht bin ich auf einem Flachdach Trump begegnet. Nach kurzem Zögern habe ich mich dann doch entschieden, höflich zu bleiben. „Hello Mr. President“, drückte ich ihm die Hand. Schwieriger war dann, sich von der Entourage wieder abzuseilen. Die wollte mich nicht mehr gehen lassen.
„Bouvier ist ein Gott, ein trunkener Gott“, ist da notiert zwischen Zetteln mit Zitaten von Thoreau, Peter Kurzeck und Hans Hoischen, zwischen Traumnotizen und eigenen Sätzen, zwischen einer hingekritzelten Skizze des Sohns eines Cousins, als sie zu Besuch hier waren, und dem frischesten Eindruck, dem Ausklang des ersten Kapitels von „Ehen in Philippsburg“, Martin Walsers Romandebüt – einer Szene des städtischen Nachtlebens, die so dicht ist, dass ich sie gerne über ein soziales Medium geteilt hätte, wäre damit nicht einhergegangen, eine ganze Seite abzutippen in das Smartphone, mit dem Zeige- und gelegentlich Mittelfinger, so wie es die ältere Generation gerne macht, und nicht mehr mit dem Daumen, seit die Sehnen an ihm nämlich, vom Touchpad geschädigt, gewissermaßen digital degeneriert, dauerhaft zu schmerzen begonnen haben. Und so wandert nur wieder ein handschriftlicher Verweis auf die Zettelschar des Nachtkästchens
Eine Fliege wirft sich gegen die Zimmerdecke, draußen ist die Nachtluft verständnislos kühl.