Die Wolkengebirge am schwäbischen Himmel wirken wie gemalt oder nein, vielleicht eher wie ein Scherenschnitt und rückseitig illuminiert, wo die untergehende Sonne ihre Kanten erstrahlen lässt. Der Abend ist zu genießen. Menschen bevölkern den Platz bei einem Weizenbier vor dem Rohrbecks. Springbrunnen plätschern, ein blonder Pferdeschwanz läuft barfuß über den augustwarmen Asphalt und die Welt könnte so schön sein.
Aber das hysterische Schreien einer Frau – vielleicht von ihrem Mann betrogen oder von ihrem Kleinkind bis zur völligen seelischen Erschütterung erschöpft – aus einem weit geöffneten Fenster zerstört die Illusion. Das Glühen der Wolkenränder erlischt, gegenüber an der Filiale der Drogeriekette rumpeln die Warenboxen des Lieferanten, ein provinzieller Sportwagen röhrt und das alkoholfreie Weizen ist doch nur ein Franziskaner.
Dann kreischt ein gelockter Knabe vor Entzücken unter dem Brunnenbogen auf und alles ist wieder gut für diesen Augenblick.
Mit blondem Pferdeschwanz und barfuß möchte ich ebenso…nur das schrille Frauengekreisch tät ich nicht…Sommernachwirken, so meditativ…und was nun?
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Und was nun? Ja, das öffnet einen weiten Horizont, lässt so viele Fragen zu. Was nun? Sommernachwirken gelegentlich, Ganz-im-Herbst-Sein ansonsten. Die Chronologie habe ich hier auf dem Blog über Bord geworfen. Ich wünsche schöne letzte Oktobertage!
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